Die Bürgermeister der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG) der Städte Oberhof, Schleusingen, Suhl und Zella-Mehlis präsentiertem auf der ersten Transferwerkstatt der neuen Förderinitiative „Absorptionsfähigkeit stärken“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) ihre Maßnahmen für ein wirtschaftlich starkes Oberzentrum Südthüringen. Mit ihrem praxisorientierten Ansatz für ein nachhaltiges Fördermittelmanagement befindet sich die KAG auf einem vielversprechenden Weg.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung in Altenburg standen die Präsentation des aktuellen Fortschritts der Modellprojekte, der persönliche Austausch zwischen den Teilnehmenden und gemeinsame Diskussionen über die strategische Nutzung von Fördergeldern sowie konkrete Ansätze zur erfolgreichen Umsetzung in der Region.
Während der zwei intensiven Tage mit Vorträgen und Arbeitsrunden zeigte sich, dass der strukturierte und praxisnahe Ansatz der KAG bereits wichtige Erfolgsfaktoren für den Aufbau eines zukunftsfähigen Fördermittelmanagements berücksichtigt: Dazu zählen die gezielte Ausrichtung auf die regionalen Kompetenzfelder Präzisionstechnologie und Glas, die Einführung eines Förderlotsen zur Unterstützung der Unternehmen, eine enge Vernetzung mit und zwischen den Wirtschaftsakteuren durch Dialogformate, strategisches Vorgehen und die aktive Einbindung aller relevanten Beteiligten.
Lernen von anderen: Impulse aus der Transferwerkstatt
Der Austausch zwischen den Teilnehmern war für die KAG besonders bereichernd, da er die Möglichkeit bot, gezielt von den Erfahrungen anderer Regionen zu lernen und neue Ansätze zu entdecken. Inspirierende Beispiele waren etwa das „Förderscouting“ in Nordfriesland, das Kommunen durch eine enge Begleitung von der Projektidee bis zur Umsetzung unterstützt sowie das Nachhaltigkeitsprojekt „Cradle to Cradle“ in Lüchow-Dannenberg, das den Wissensaufbau und die Qualifizierung von Mitarbeitenden im Bereich Fördermittelmanagement fördert und Prozesse wie Dokumentation und Monitoring optimiert. Die Vielfalt der vorgestellten Ansätze zeigte eindrucksvoll, wie Förderprogramme individuell auf regionale Bedürfnisse zugeschnitten werden können.
„Die in Altenburg vorgestellten Ansätze sind für uns sowohl Ansporn als auch Bestätigung“, sagt André Knapp, amtierender Vorsitzender der KAG und Oberbürgermeister der Stadt Suhl. „Der Dialog zwischen den Modellvorhaben ist essenziell, um voneinander zu lernen, Erfahrungen zu teilen und neue Impulse für unsere Arbeit zu gewinnen.“
Ausblick: Erkenntnisse umsetzen und weiterentwickeln
An der Veranstaltung in Altenburg nahmen neben André Knapp auch Torsten Widder, Bürgermeister der Stadt Zella-Mehlis, Alexander Brodführer, Bürgermeister der Stadt Schleusingen, und Daniel Fischer, Bürgermeister der Stadt Oberhof, auch die KAG-Projektkoordinatorin Christin Ehrhardt, Adriane Winkler aus der Arbeitsgruppe Wirtschaftsförderung sowie Anne Schlegel, Leiterin Kommunikation, teil.
Die KAG plant, die gewonnenen Erkenntnisse konsequent in laufende und geplante Projekte einfließen zu lassen. Ziel ist es, das Oberzentrum Südthüringen als Modellregion für strategisch ausgerichtete Regionalentwicklung zu etablieren und die Nutzung von Fördermitteln nachhaltig zu optimieren.
Hintergrund
Die KAG hat sich zum Ziel gesetzt, die Wirtschaft in Südthüringen nachhaltig zu stärken. Grundlage hierfür ist das Strategisch Regionale Entwicklungskonzept (SREK), auf dem alle Maßnahmen der KAG basieren. Ein zentraler Baustein ist die Beratung durch eine speziell eingesetzte Förderlotsin, die Unternehmen bei der Suche nach passenden Förderprogrammen, der Antragsstellung und der Umsetzung wirtschaftsfördernder Projekte unterstützt. Darüber hinaus fördert die KAG den Aufbau eines regionalen Unternehmensnetzwerks in den Kompetenzfeldern Präzisionstechnologie und Glas. Ein erster Erfolg in diesem Bereich war die Umsetzung eines ersten Netzwerktreffens für Präzisionstechnologie und die Glasbehälterindustrie am 22. November 2024, das den Austausch und die Zusammenarbeit in diesen Sektoren vorantrieb. Ein weiteres Ziel ist die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Fördermittelgebern, Fördermittelnehmern und anderen relevanten Stakeholdern durch ein regionales Netzwerk. Ein zentraler Fokus liegt auf der verstärkten Kundenbetreuung durch eine gemeinsame Wirtschaftsförderung der vier Städte, um die regionale Entwicklung gezielt und nachhaltig voranzubringen. Dabei nehmen Dialogformate wie Unternehmensbesuche und Unternehmerfrühstücke eine Schlüsselrolle ein, da sie den direkten Austausch fördern und individuelle Bedürfnisse sowie Potenziale der Unternehmen besser sichtbar machen.
… Zum SREK: www.oberzentrum-suedthueringen.de/kommunale-arbeitsgemeinschaft/
Förder-Informationen
Durch die Förderinitiative „Aktive Regionalentwicklung“ innerhalb des Programms Region gestalten wurden die vier Städte bis April 2024 mit 700.000 Euro Fördermitteln vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) unterstützt. Seit Juni 2024 geht die Unterstützung durch Region gestalten weiter. Die Förderinitiative „Absorptionsfähigkeit von Fördermitteln in strukturschwachen Räumen stärken“ unterstützt die KAG bis Herbst 2026 mit 500.000 Euro Fördermitteln.