Eine intensive Zeit liegt hinter der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG) der Städte Oberhof, Schleusingen, Suhl und Zella-Mehlis. Am 18. Juni entscheidet die Landesregierung über die Zukunft ihrer Bestrebungen zur Etablierung eines gemeinsamen Oberzentrums Südthüringen.
Mit Blick auf die kommende Kabinettssitzung am 18. Juni, in der die Landesregierung das Landeswicklungsprogramm (LEP) besprechen wird, ist Richard Rossel, Vorsitzender der KAG, zuversichtlich: „In den vergangenen sechs Jahren haben wir alle Voraussetzungen erfüllt, die das Land an uns gestellt hat. Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum unser Vorhaben nicht wie bisher fortgeführt werden sollte und ein Oberzentrum aus den vier Städten Oberhof, Schleusingen, Suhl und Zella-Mehlis – in enger Partnerschaft mit Meiningen und Schmalkalden – von der Landesregierung nicht befürwortet werden sollte.“
Jüngst konnte in enger Abstimmung mit dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) sowie den Städten Meiningen und Schmalkalden ein Raumordnerischer Vertragsentwurf erarbeitet werden, der eine vertrauensvolle Kooperation zwischen den vier Verbundstädten und Meiningen und Schmalkalden sicherstellt und nun Unterschriftsreife erlangt hat. „Mit diesem, zwischen allen beteiligten Partnern abgestimmten Vertrag, sollten auch die letzten Befürchtungen ausgeräumt worden sein. Der Vertragsentwurf gibt Meiningen und Schmalkalden die Sicherheit, die wir schon immer kommuniziert haben: Wir wollen keine Doppelstrukturen schaffen und auch niemanden etwas wegnehmen.“, zeigt sich Rossel optimistisch.
Flankiert wird dieser Meilenstein zwischen dem TMIL, der KAG und den Städten Meiningen und Schmalkalden durch die Stellungnahme des Landtages gegenüber der Landesregierung. Der Landtag, in Form des Ausschusses für Infrastruktur, Landwirtschaft und Forsten, spricht sich klar für eine Fortsetzung der KAG aus den Städten Oberhof, Schleusingen, Suhl und Zella-Mehlis zur Bildung eines Oberzentrums Südthüringen, mit enger Anbindung der Städ¬te Schmalkalden und Meiningen aus.
Zusammenrücken in den Verwaltungen bringt Region voran
„Wir haben bereits vieles erreichen können, gerade im letzten Jahr. Es wäre schade, wenn diese Entwicklung nicht gewürdigt würde“, so Rossel weiter.
So zeigt sich auf verwaltungstechnischer Ebene viel Fortschritt. Die regelmäßigen Treffen der Arbeitsgruppen „Kommunikation“ und „Wirtschaftsförderung“ haben den Austausch und die Koordination zwischen den Städten gefördert. Dies manifestiert sich unter anderem in der erfolgreichen gemeinsamen Besetzung der Galerie in Suhl und Zella-Mehlis sowie der Unterstützung und Bewerbung von Veranstaltungen. Eine erstmals gemeinsam organisierte Veranstaltung, der Citybiathlon, findet in Oberhof am 10. August statt. Bereits Ende Juni gehen eine neue Website sowie ein gemeinsamer Veranstaltungskalender online.
Die ersten gemeinsamen Unternehmensbesuche durch Wirtschaftsförderer und Bürgermeister der beteiligten Städte wurden positiv aufgenommen. Die Suche nach Gewerbeflächen für die Ansiedlung eines Unternehmens zwischen Suhl, Schleusingen und Zella-Mehlis stellt einen weiteren wichtigen Schritt dar. „Trotz der anspruchsvollen Aufgaben wurden keine zusätzlichen Kräfte eingestellt. Dies war nur dank des unermüdlichen Engagements unserer Mitarbeiter möglich, denen unser besonderer Dank gilt“, betont Richard Rossel.
Zukünftige Pläne und Ausblick
Die KAG plant die Gründung eines Planungsverbandes, für den die Vorbereitungen in diesem Jahr beginnen werden. Dieser Verband wird die schrittweise Umsetzung der erarbeiteten Konzepte mit Fokus auf Wirtschaftsförderung und Kommunikation übernehmen. Neue Fördermittel sind in Aussicht gestellt und die Planung von zwei Personalstellen zur Umsetzung der Konzepte ist bereits angelaufen.
Das beabsichtigte Netzwerktreffen für die Präzisions- und Glasindustrie im Frühjahr dieses Jahres musste aufgrund politischer Turbulenzen verschoben werden, wird aber noch in diesem Jahr nachgeholt. Der Ausbau der erfolgreichen Suhler Veranstaltungsreihe „Fettbrot und Musik“ auf alle vier Orte wird vorangetrieben, um Vereine zusammenzuführen und den Austausch zu fördern.
Turnusmäßiger Wechsel am 01. Juli
Mit dem 1. Juli übergibt Richard Rossel das Amt des Vorsitzenden turnusgemäß an André Knapp. Gleichzeitig scheiden er und Thomas Schulz, Bürgermeister von Oberhof, aus ihrem Amt aus und neue Bürgermeister rücken in die KAG nach. „Wir haben viel Kraft investiert und hoffen, dass der eingeschlagene Weg erfolgreich weitergeführt wird. Wir sind stolz darauf, einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Region geleistet zu haben und blicken optimistisch in die Zukunft“, sagt Richard Rossel.